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Hospitationsrückmeldung einer PH-Studentin

Hospitationsrückmeldung einer PH-Studentin

An der Freien Aktiven Schule (FAS) gibt es immer wieder Interessierte, die bei einer Hospitation etwas mehr FAS-Luft schnuppern möchten. Erst jetzt im Oktober war es wieder soweit: Einige Studenten der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg durften für einen Tag an der FAS hospitieren. Die Hospitationsrückmeldung einer Studentin hat uns erreicht, die wir hier auf dem Blog teilen möchten.

Hospitationsrückmeldung einer PH-Studentin

Erstmal wollte ich mich noch für den sehr schönen Vormittag bei euch bedanken. Und vor allem auch für das nette und sehr informative Gespräch im Anschluss an die Hospitation.

Käme ich als Lehrkraft mit dieser Offenheit zurecht?

Mir hat es in eurer Schule sehr gut gefallen und ich war positiv überrascht, wie ruhig und – man kann sagen – gesittet es in den Zimmern zuging. Es gab von Seiten der Begleiter kaum Ermahnungen. Und die Schülerinnen und Schüler haben konzentriert und mit einer Beharrlichkeit an ihren Aufgaben gearbeitet, was ich so in Regelschulen nur selten beobachten konnte. Ich denke, dass gerade die Freiwilligkeit und die Selbstentscheidung über die Lerngegenstände die Kinder dazu bringt, eine angefangene Sache auch durchzuziehen.

Ich weiß nicht, ob ich als Lehrkraft mit dieser Offenheit gut zurecht käme, da ich doch sehr viel Struktur in meinem Alltag brauche. Aber viele Dinge, die ich gesehen habe, möchte ich in meine spätere Arbeit mit einfließen lassen.

Vielfalt und typisch-schulische Lerngelegenheiten

Ich habe viele Jahre im Sommer bei einer Ferienfreizeit als Betreuerin gearbeitet und war überrascht, wie sehr mich euer Schulkonzept an die offenen Nachmittag der Freizeit erinnert haben. Dort dürfen die Kinder sich frei auf dem Gelände bewegen und verschiedene Angebote wahrnehmen. Darunter gibt es auch eine Holzwerkstatt, einen Bastelbereich, Staudamm bauen, kreative Spiele und vieles mehr.

Ich fand es sehr beeindruckend, dass die Kinder bei euch trotz oder gerade auf Grund des vielfältigen Angebots doch auch immer wieder „typisch-schulische“ Lerngelegenheiten aufsuchen.

Montessori zum Anfassen gewünscht

Zur Hospitation wollte ich noch anmerken, dass ich es natürlich verstehen kann, dass es extra Stühle gibt, allerdings hatte ich den Eindruck, dass es die Kinder nicht stört, dass wir uns in den Zimmern aufgehalten haben. Daher fand ich es Schade, dass wir an diese Stühle „gebunden“ waren.

Ich war einmal im Sonnenzimmer und habe gesehen, wie eine Begleiterin einem Schüler die Satzglieder erklärt hat. Gerade besuche ich ein Seminar zu genau diesem Thema und war sehr an der Montessori-Methode interessiert. Ich durfte mich allerdings nicht an den Tisch dazu setzen. Und der Hospitationsstuhl war so ungeschickt positioniert, dass ich nur die Hälfte mitbekommen habe. Möglicherweise lässt sich das etwas offener gestalten.

Mit besten Grüßen und nochmal Danke für die Möglichkeit, dass wir einen Tag an der FAS miterleben durften.

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2 Kommentare zu “Hospitationsrückmeldung einer PH-Studentin

  1. Teilweise finde ich das mit den Hospitationsstühlen auch nicht die beste Lösung. Einerseits halte ich ich das passive, reine beobachten ohne Einwirkung für wichtig, andererseits kann man über die Interaktion mit den Schülern auch viel erfahren oder lernen. Z.B. gibt es ja auch Situationen, wo man z.B. ältere Schüler etwas fragen möchte. Wie sie z.B. auf ein spezielles Beschäftigungsthema gekommen sind? Oder wie sie konkret ihre Prüfungsvorbereitung in einem Fach planen, …

    Außerdem fehlen an der FAS im Außenbereich Hospitationsstühle 😉
    (Das war eine Feststellung von Schülern, die sich auf eine Bank gesetzt hatten, auf der ich beim Hospitieren mal saß.)

    1. Vielen Dank Jochen für deine Gedanken und den Hinweis mit den Stühlen im Außenbereich. Ich werde es an die Begleiter weiter geben.

      Ich finde es verständlich, dass man sich fragt, warum man an die Hospitationsstühle gebunden ist oder den Kindern keine Fragen stellen soll. Vor allem, wenn man das Gefühl hat der einzige Hospitant – zumindest an dem Tag – zu sein. Allerdings gibt es aufs Jahr gesehen doch eine recht große Masse an Hospitationen:
      – Es gibt Hospitationstage für Familien, die an einer Aufnahme interessiert sind.
      – Es gibt Hospitationen im Zusammenhang mit offenen Stellen.
      – Dazu noch Hospitationstage für die insgesamt rund 150 Hospitationen der Schuleltern.
      – Und wie im Artikel beschrieben noch die Hospitationstage für Interessierte, die von außerhalb der FAS kommen.

      So kommen im Jahr zwischen 150 und 200 Hospitationen zusammen. Damit das den Schulkindern nicht zuviel wird, gibt es ganz klare Regeln – wie z. B. vom Stuhl aus die Situationen beobachten und die Kinder in ihrem Tun nicht unterbrechen und ansprechen. Aus dieser Sicht finde ich es wiederum verständlich, dass es diese Regeln gibt.

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