Schule

Begleiterin Judith – Gekommen um zu bleiben

Heute dürfen wir vorstellen: Judith, Begleiterin in der Primaria und Gründungsmitglied der FAS. Sie ist, wie ihre Namensvetterin Judith Holofernes von Wir sind Helden sang, gekommen um zu bleiben. Gut so, finden wir, und knipsen die Sonne an für unser erstes Interview mit einem Mitglied des FAS-Teams.

FAS Blog: Wo bist Du geboren und aufgewachsen?

Judith: Ich bin in München geboren und habe dort bis zu meinem zwölften Lebensjahr gelebt. Dann bin ich nach Stuttgart gezogen, aber ich empfinde München als meine Heimat.

(die Interviewerin ist überrascht, man hört nix raus, auch nicht das kleinste bisschen)

FAS Blog: Welchen Schul- und Ausbildungsweg hast Du hinter Dir?

Judith: Ich bin ziemlich frei aufgewachsen, wir haben in einer Wohngemeinschaft gelebt. Nach meinem Schulabschluss habe ich Lehramt für Sonderpädagogik studiert. Im Studium bin ich früh mit Methoden, wie z.B. dem Stationenlernen, in Berührung gekommen und habe mich immer für Lernmethoden jenseits des Frontalunterrichts interessiert.Diese habe ich dann auch in meinem Referendariat angewendet. Das war damals noch ganz neu und ungewöhnlich.

Als ich dann eigene Kinder hatte, habe ich mich intensiv mit Emmi Pikler beschäftigt und Seminare von Anna Tardos besucht, wo ich auch die Wilds kennengelernt habe (Rebeca und Mauricio Wild, Anmerkung der Redaktion). Damals habe ich es allerdings noch nicht für möglich gehalten, dass eine Schule nach deren Vorbild auch bei uns in Deutschland funktionieren kann.

FAS Blog: Wie bist Du an die FAS gekommen?

Judith: Über Freundinnen, junge Mütter wie ich, habe ich von der Initiative einiger Frauen erfahren, die eine eigene Schule gründen wollen. Ich habe damals in meiner Rolle als Lehrerin, nicht als Mutter, Kontakt zu ihnen aufgenommen. Meine eigenen Kinder waren damals im Waldorfkindergarten und ich fand sie dort gut aufgehoben. (Anm. d. Red.: Beide Kinder haben dann später an der FAS ihren Abschluss gemacht)

FAS Blog: Was hat Dich dazu bewegt an die FAS zu kommen?

Judith: Mein Hauptbeweggrund war, als Lehrerin frei arbeiten zu können. Meine Arbeit hier, an der FAS, orientiert sich am Kind. Durch das Konzept des Freien Lernens haben die Kinder viel mehr Interesse, sind motivierter. Außerdem entstehen in diesem Zusammenhang andere Beziehungen, wie wenn man als Lehrerin vor der Klasse steht.

FAS Blog: Was machst Du an der FAS?

Judith: Ich bin in der Kreativwerkstatt für alles zuständig, was mit Handarbeitstechniken zu tun hat und biete darüber hinaus kreative Angebote an, die mir selbst Spaß machen.

Im Sonnenzimmer biete ich Formenzeichnen an und dann noch mit Agnes die „Freitagsaktion“. Ein Thema findet immer zwei bis drei Freitage hintereinander statt. Das Angebot ist drei Mal dasselbe, z.B. Brötchen backen. Beim ersten Mal lernen die Kinder, wie es geht. Beim zweiten Mal wird alles noch einmal wiederholt, und beim dritten Mal machen es die Kinder dann selbstständig. Bei anderen Sachthemen bieten wir theoretische und praktische Aufgaben an, die aufeinander aufbauen.

FAS Blog: Wie sieht Dein Alltag dort aus?

Judith: Wir beginnen den Tag mit einer Frühbesprechung, mit der wir uns vor Beginn des Schultages auf wichtige Dinge einstimmen. Um 8.30 Uhr beginnt der Schultag mit den Morgenkreisen oder mittwochs mit der Schulversammlung. Danach begleite ich Angebote oder bin in der Krea (Die Kreativwerkstatt, Anmerkung der Redaktion). Ein- bis zweimal die Woche habe ich ein Kindergespräch, wo das Kind und ich darüber sprechen, was es gerade macht, wie es ihm geht und was es eventuell braucht. Der Schultag endet mit dem gemeinsamen Aufräumen der Räume. Gelegentlich begleite ich Ausflüge zu verschiedenen Orten in Stuttgart und Umgebung.

Nach Schulschluss haben wir noch eine halbe Stunde Nachbesprechung und einmal in der Woche einen Nachmittag Teamsitzung. Außerdem findet im Durchschnitt pro Woche ein Elterngespräch statt.

FAS Blog: Was schätzt Du an Deiner Arbeit an der FAS, was liegt Dir besonders am Herzen?

Judith: Ich sehe jeden Tag glückliche, zufriedene Kinder und bin dabei, wie sie sich entwickeln. Und die unglaubliche Kreativität der Kinder, wenn sie in der Krea tätig sind. Was da für Dinge entstehen, das fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Außerdem habe ich ein sehr nettes Kollegium, mit dem ich sehr gerne zusammenarbeite.

Vielen Dank, dass Du uns von Dir erzählt hast!

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