Geschichte, Schule

FAS-Geschichte: Besuch Rebeca und Mauricio Wild

Besuch von Rebeca und Maurice Wild an der FAS

Die Freie Aktive Schule (FAS) legt seit ihren Anfängen und bis heute viel Wert auf Austausch und Weiterbildung. Im Herbst 2005 fanden auf Initiative der FAS zwei Seminare mit Rebeca und Mauricio Wild für Begleiter sowie Eltern statt.

Im September 2005 zeigte das Ehepaar in einem Vortrag Bilder aus ihrem Alltag in Ecuador. Das Interesse, die beiden kennenzulernen, war sehr groß: Der Saal war mit 130 Besuchern bis zum letzten Stuhl besetzt. Das große Thema des Abends hieß: „Jedes Kind geht seinen Weg – Lebensprozesse von Kindern und Jugendlichen“. Der Vortrag regte die Zuhörer zu zahlreichen Fragen an, die das Ehepaar ausführlich beantwortete.

Der Vortrag wurde durch ein 4-tägiges Seminar an der FAS ergänzt. Die Wilds brachten dabei unterschiedliches Material zum Arbeiten mit. Auch die Erwachsenen entwickelten einen Spaß am gemeinsamen Spielen. Sie erprobten wie ihre Kinder verschiendene Wege oder Möglichkeiten der Nutzung und erfuhren so die Faszination der Einfacheit und Logik des Materials.

Prägung der FAS-Pädagogik bis heute

Rebeca und Mauricio Wild setzten an der FAS tief greifende Prozesse in Gang. Bis heute orientiert sich die FAS mit ihrer Pädagogik an Maria Montessori und Rebeca Wild. Beide nahmen auf ihre Weise die authentischen Entwicklungsbedürfnisse der Kinder ernst und haben entsprechende Schulen entwickelt. Kinder dürfen in dieser Ideologie Lernen aus sich heraus entwickeln und im lebendigen Austausch mit der Umgebung reifen lassen. Eine vergleichende Bewertung in Form von Ziffernzeugnissen wird bis heute an der FAS durch Entwicklungsberichte abgelöst.

Stimmen aus der Vergangenheit zum Seminar der Wilds

Isabel Kaufhold, bis heute Begleiterin an der FAS, fasste damals ihre Gedanken zum Seminar in einem Text zusammen:

Was mir durch die Wilds nochmals sehr klar wurde: Wenn Kinder/Menschen nicht in einer entspannten Umgebung leben, setzen Verteidigungsmechanismen ein und werden Verteidigungsstrategien entwickelt, die eine Selbstentfaltung zunächst in den Hintergrund schieben und schließlich verhindern. Die entspannte Umgebung ist also absolute Grundlage unserer Schule. Das ruft in mir wieder die Frage wach und die damit verbundene Schwierigkeit, ab wann wir als Begleiter in Kinderstreitigkeiten eingreifen, in Sticheleien, um die Umgebung wirklich entspannt zu halten.

Auch die Eltern waren beeindruckt von den Wilds. Für eine Mutter an der FAS war der gesamte Kurs sehr intensiv und grundsätzlich:

Es ist mehr, als sich nur gegen das „normale” Schulsystem zu entscheiden, es ist in seinem innersten Kern: Sich für das Schaffen einer neuen Welt zu entschließen und nach seinem bestem Wissen und Gewissen – und seiner tiefsten Intuition – danach zu handeln.

Für eine weitere Mama der FAS war die Erfahrung Rebeca und Mauricio Wild so intensiv zu erleben, nicht zu vergleichen mit dem Lesen ihrer Bücher. Einer weiterer der noch heute aktiven Begleiter an der FAS, Johannes Muschelknautz, fasst seine Emotionen in folgende Worte:

Wilds vermitteln und leben eine Weise zu kommunizieren, die mir nachgeht. Selbstverantwortung und Selbstrespekt zuzulassen, um eine entspannte Umgebung zu gestalten, in der wir Lebensprozesse begleiten…

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1 Kommentar zu “FAS-Geschichte: Besuch Rebeca und Mauricio Wild

  1. Eure Initiative finde ich wunderbar. Habe an der Uni mMaturana, Montessori, Piaget und Waldorf intensiv studiert, jedoch leider nie etwas von den Wilds erfahren. Das hole ich jetzt nach. Bei uns in Eschweiler entsteht gerade eine neue Schule nach deren Modell. Da bin ich gespannt drauf.
    Statt der Wilds habe ich A.S. Neill in Summerhill kennengelernt, und das war wunderbar. Heute bin ich Counselor und habe gemeinsam mit meiner Frau Dagmar und unsern Kindern Nils u Melanie eine erste AusbildungsStätte für Counseling als neuen Fachbereich in D. Möchte gerne Kontakt mit Euch halten. K Lumma

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