Kindergarten

Projekt Pappenheim – eine Stadt aus Pappe

Projekt Pappenheim in den Sommerferien

Während die Schule in den Sommerferien in den Dornröschenschlaf fiel, hatte der Kindergarten noch einige Wochen länger geöffnet. Schulferien bedeutet für die Kiga-Kinder meist: Ganz viel Platz zum Toben, das Große Haus für sich alleine, dort aufgebaute Sachen können einfach stehen bleiben, man kann jeden Tag ins Große Haus zum Turnen und Klettern rüber gehen. Auch der Schulspielplatz und der Fußballplatz gehören in diesen Wochen den Kiga-Kindern ganz alleine. Dieses Jahr hatten sich die Begleiter aber etwas  Besonderes ausgedacht. Im Großen Haus sollte eine Stadt entstehen – eine Stadt aus Kartons, eine Stadt aus Pappe: Pappenheim. Nicht zu verwechseln mit diesem Pappenheim.

Die Vorbereitungen

Wir Eltern wurden einige Wochen vor den Ferien dazu aufgefordert Kartons zu bringen. In allen Größen und Varianten. Und möglichst viele. Bitte auch Schuhkartons! Ja, wir gaben uns große Mühe, genügend Kartons in den Kindergarten zu schaffen. Die umliegenden Geschäfte wurden angefragt, ob sie große Kartons übrig haben. Die Schuhläden in Degerloch sammelten alle ihre Schuhkartons für die Kiga-Kinder. Zumindest unser Dachboden wurde von Kartons entrümpelt und viele Windelkartons aus anderen Familien fanden den Weg ins Große Haus. Zu Beginn der Ferien hieß es dann Pappkarton-Stopp: „Bitte keine Kartons mehr mitbringen!“ Ziel erreicht.

Die erste Woche

Die ersten Ferientage plätscherten im Kiga noch so vor sich hin, die Spannung stieg, doch Pappenheim musste noch warten. Am Montag der ersten kompletten Ferienwoche begann dann endlich das Projekt. Zuerst einmal wurden die Spielregeln festgelegt. Die Begleiter hatten so einige Fragen, die sie vorab mit den Kindern besprechen wollten. Wie läuft das so mit und in Pappenheim:

  • Wer bekommt welchen Karton?
  • Was machen wir, wenn es Streit gibt?
  • Wie gehen wir mit den gebauten Häusern der anderen Kinder um?
  • Die Kartons anmalen, nicht anmalen?
  • Schneiden wir mit Schere oder Cutter?

 

Nach der ersten Besprechung ging es gleich rüber ins Große Haus. Dort standen die vielen Kartons herum und warteten darauf bearbeitet zu werden: große, kleine, dicke, dünne, bunte, langweilige…. Doch eine richtige Idee, wie sie starten wollten, fehlte den Kindern. So richtete sich das Interesse erst einmal auf den Inhalt der Schuhkartons. Dabei flogen Papiere und sonstige Pappinhalte durch die Gegend. Irgendwann kehrte etwas Ruhe ein und dann kamen auch die konkreten Ideen. Die ersten kleinen und größeren Häuser entstanden und wurden in den Folgetagen ausgebaut. So entstand eine Prinzessinnenhöhle oder Wohneinheiten mit Toilettenmöglichkeit.

Die Pappenheimer ziehen ein

Am Mittwoch lag auf einmal ein Buch im Kindergarten, das von den Pappenheimern in ihrer Stadt Pappenheim erzählt. Promt wurde die Kiga-Stadt belebt. Die Pappenheimer zogen ein und bekamen „Anzüge“. Auch ein Postauto hat die kleine Papp-Stadt schon. Und der ICE hält am dortigen Bahnhof.

 

Doch irgendwie war es den Kindern noch zu langweilig in der Papp-Stadt. Einigen fehlt noch ein Theater, also bauten sie einfach eines. Mit Vorhang. Auch die Spielpuppen entstanden aus Pappe. Wann wohl die erste Vorführung statt finden würde?

Die zweite Woche in Pappenheim

In der zweiten Woche wurde Pappenheim weiter mit Leben gefüllt. Manche Kinder schlossen sich zusammen und bauten gemeinsam an Häusern, die fast schon burgähnliche Ausmaße annahmen – inklusive Reviermauer, mit Kamin und Kanonen. Eine richtige Burg Pappenheim eben, nicht zu verwechseln mit dieser Burg Pappenheim. Und in vielen Häusern wurde es langsam wohnlicher: Kissen zogen ein, Matten wurden ausgelegt, Puppen durften mit dort schlafen.

 

Der Höhepunkt der Woche war die Theateraufführung am Freitag. Lange geplant und dann doch spontan und improvisiert aufgeführt. Alle Kinder versammelten sich vor dem Theaterhaus und hörten einer spannenden Geschichte vom Räuber Hotzenplotz, von einem Krokodil und von Prinzessinnen zu.

Die dritte Woche

In der dritten und letzten Woche verfeinerten die Kinder ihre Stadt mit liebevollen Kleinigkeiten. Ein Herd mit Backofen wurde ganz detailgetreu aus Pappe gebaut. Die Burg wurde immer größer und größer, mit Regalen eingerichtet, vielen Gängen und Erweiterungen. Mittlerweile waren an dem Burg-Projekt irgendwie fast alle Kinder beteiligt, sei es indem sie mitbauten oder darin mitspielten. Es wurde sogar der ein oder andere Erwachsene darin gesichtet, der sich durch die engen Gänge quälte.

 

Als es dann wieder ans Abbauen ging, waren die Kinder ein bisschen wehmütig. Aber nur so lange bis sie merkten, dass Kartons kaputt machen und zerkleinern auch viel Spaß macht! Die Papp-Mülltonnen waren jedenfalls gut gefüllt nach diesen drei Wochen.

Danke liebe Kiga-Begleiter, dass ihr den Kindern so ein tolles Projekt ermöglicht und es begleitet habt! Es hat ihnen rießig Spaß gemacht. Beim letzten Haus-Hof-Gartentag horteten einige Kinder bereits wieder Kartons – dieses Mal nun in der Schule. Mal sehen, welches Projekt daraus entsteht.

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